Tom Uhlig

Johann Wolfgang Goethe-Universität
Institut für Psychologie

e-mail: tom.d.uhlig[at]googlemail.com

Mein Bezug zur Tiefenhermeneutik

Die psychoanalytisch informierte Methode der Tiefenhermeneutik ist m.E. ein rezeptionsästhetischer Ansatz, mit dem latente Sinninhalte von kulturellen Objektivationen erschlossen werden können. Damit steht die Tiefenhermeneutik in der Tradition kritisch theoretischer Überlegungen zu Ästhetik im Sinne Adornos, als sie näherungsweise dem Nicht-Identischen zur Sprache verhilft. Besonders attraktiv wird die Tiefenhermeneutik für mich durch ihre Offenheit gegenüber Forscher_innen ohne psychoanalytische Ausbildung und der Vielzahl ihrer Anwendungsfelder. Nicht zuletzt machen tiefenhermeneutische Gruppeninterpretationen ziemlich viel Spaß und wenn nicht, ist das auch wieder interpretationsbedürftig und kann produktiv gewendet werden.

Arbeitsschwerpunkte

Psychoanalytische Sozialpsychologie, Antisemitismusforschung, Geschichte und Wirkung der Shoah und des Nationalsozialismus, Qualitative Methoden in der Psychologie (insbesondere Tiefenhermeneutik und Ethnographie), Gender-Studies, Kritische Theorie

CV

Seit SoSe 2016 Mitarbeiter der Bildungsstätte Anne Frank; WS 2015/16: wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt Prokrastination. Psychoanalyse und gesellschaftlicher Kontext. Bei jun. Prof. Dr. Christine Kirchhoff an der IPU Berlin; 2016 Abschluss des Studium der Psychologie an der J.W.G.-Universität Frankfurt a.M. (MSc), Schwerpunkt: Klinische Psychologie; 2010 Beginn Doppelstudium Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (1.HF) und der Philosophie (2.HF, Magister); 2012–2014 studentische Hilfskraft an der Abteilung Pädagogische Psychologie; SoSe14 studentische Hilfskraft am Fachbereich Erziehungswissenschaften (Co-Leitung des BSc-Seminars „Grundlagen feministischer Pädagogik“ mit Dr. des. Julia König)

Veröffentlichungen

Herausgeberschaften

Mitherausgeber der Freien Assoziation. Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie. (zusammen mit Markus Brunner, Rolf Haubl, Christine Kirchhoff, Julia König, Jan Lohl und Sebastian Winter). Bisher erschienen:

– Jg. 18, Heft 1/2015 “Festung Europa”

– Jg. 18, Heft 2/2015 “Konformistische Rebellion”.

– Jg. 19, Heft 1/2016 „Irritierend Sexuell“

Busch, C., Gehrlein, M. & Uhlig, T. (Hrsg.). (2016). Schiefheilungen. Zeitgenössische Betrachtungen über Antisemitismus. Wiesbaden: VS-Verlag.
http://www.springer.com/de/book/9783658104092

Heseler, D., Iltzsche, R., Rojon, O., Rüppel, J. & Uhlig, T. (Hrsg.). (2016). Perspektiven kritischer Psychologie und qualitative Forschung. Beiträge zur Unberechenbarkeit des Subjekts. Wiesbaden: VS-Verlag.
http://www.springer.com/de/book/9783658140199


Aufsätze/Buchbeiträge

Uhlig, T. (2016). Das Verdrängte des Anderen erinnern. Zu einer psychoanalytisch informierten Geschichtswissenschaft. In: L. Dopke, M. Lahme, M. Ott, M. Monecke, P. Marcus & A. Rößler (Hrsg.), Deutsche Kontinuitäten…?! – Beiträge zur interdisziplinären studentischen Tagung an der Leibniz Uni Hannover im März 2016. Hannover: Scius.

Uhlig, T. (2016). Einfall der Professionalität. Teilnehmende Beobachtungen in einer sozialpsychiatrischen Tagesstätte. Journal für Psychologie, Jg. 24/2.

Busch, C. & Uhlig T. (2016). Uni friert. Aporien des Anderen Studiums. Psychologie und Gesellschaftskritik, 159/160.

Uhlig, T. (2016). Niederschläge. Die Konzeption unbewussten Leides in Alfred Lorenzers kritischer Theorie des Subjekts. Forum Kritische Psychologie Spezial, 64–75.

Uhlig, T. (2015). Wahnmachen. Eine Adoleszenzkrise des völkischen Protests. Freie Assoziation, 18. Jg., 2/2015.

Tiba, S., Uhlig, T. (2015). Managing Emotions, Managing Germany. Psychosozial 139, 38. Jg., 2015/I.

Meyer, K., Uhlig, T. (2014). Der Name der Ranke. Eine tiefenhermeneutische Untersuchung der Drei ???. Freie Assoziation, 17. Jg., 4/2014.

Nicolay, P., Uhlig, T. (2014). Schaffen wir zwei, drei, viele kritische Psychologien. Vorteile einer eklektizistischen mit kritischen Psychologien aus studentischer Sicht. In: K.-J. Bruder, C. Bialluch, B. Lemke (Hrsg.). Machtwirkung und Glücksversprechen. Gewalt und Rationalität in Sozialisation und Bildungsprozessen. Gießen: Psychosozial-Verlag.

Lefelmann, J., Uhlig T. (2013). Die Multitude und ihr Bewusstsein. Zu Occupy Wall Street. In: K.-J. Bruder, C. Bialluch, B. Lemke (Hrsg.). Sozialpsychologie des Kapitalismus – heute. Zur Aktualität Peter Brückners. Gießen: Psychosozial-Verlag.

Essays/Rezensionen

Uhlig, T. (2016). Die Lebensverhältnisse sind Lebensgeschichte. Eine Ent-Gegnung auf Christian Küpper. Forum Kritische Psychologie Spezial, 61–63.

Uhlig, T. (2016). Unfreie Assoziationen. Premierenfeier. Freie Assoziation, 18. Jg., 1/2015, 142–144.

Uhlig, T. (2015). Rezension zu Ellen Rienke (Hrsg.). Lorenzer. Zur Aktualität seines interdisziplinären Ansatzes. Psychosozial 139, 38. Jg., 2015/I.

Uhlig, T. (2015). Menschenrechte. Aporien eines leeren Signfikanten. Freie Assoziation, 18. Jg., 1/2015.

Uhlig, T., Arnold, S. (2015). Unfreie Assoziationen. Mythos und Alltag. Freie Assoziation, 18. Jg., 1/2015.

Uhlig, T. (2015). Festung Universität. Read.Me. http://www.gew.de/Binaries/Binary122638/GEW_CD_2015_Din_A3_read_me_web.pdf (Zugegriffen: 12. März 2015).

Iltzsche, R., Rojon, O., Uhlig, T. (2012). „Originäre Frankfurter Einsichten.“ Zur Lage der psychoanalytischen Sozialpsychologie in der akademischen Psychologie. Freie Assoziation, 15. Jg., 1+4/2015.

Vorträge (Auswahl)

4.6.2016: Einfall der Professionalität –Eine ethnographische Untersuchung der Sozialpsychiatrie. Umkämpfte Objektivitäten. Jena (3.–5.6.2016).

6.4.2016: The Purloined Conflict. Somatization in Nazi Death Squads. Places of Amnesia Conference. Cambridge (5.–6.4.2016).

19.3.2016: Das Verdrängte des Anderen erinnern. Aspekte psychoanalytischen Verstehens historischer Quellen. Deutsche Kontinuitäten. Hannover (18.–20.3.2016).

8.1.2015: Das dritte Geschlecht. Eine narrative Rekonstruktion intersexueller Identitäten. Feministische und queere Perspektiven für die Psychologie. Tagung der Ruhr Universität Bochum (8.–10.1.2015).

20.9.2014: Lorenzers Theorie des Unbewussten. FerienUni Kritische Psychologie. Kongress an der FU Berlin (16.–20.9.2014).

15.7.2014: Szenisches Verstehen Architekturerlebens (mit Markus Jurk). Universität Studieren Erforschen. Kongress anlässlich der 100-Jahrfeier der J.W.G. Universität Frankfurt (15.7.2014).

27.4.2014: Managing Emotions, Managing Germany (mit Sarah Tiba). Politik Light – Zur Sozialpsychologie des Merkelismus. Kongress an der J.W.G. Universität Frankfurt in Kooperation mit dem Sigmund-Freud-Institut (26.–27.4.2014).

11.5.2013: Ästhetik objektiven Wahnsinns. Drastik und Hässlichkeit bei Dath und Adorno. Literatur und Wahnsinn. Studierendenkongess der Komparatistik an der J.W.G. Universität Frankfurt (10.–12.5.2014).

Tagungen/Kongresse/Veranstaltungsreihen

29.–31.10.2015: Challenging Collectivities. 4. Frankfurter Graduiertenkonferenz. Frankfurt a.M.: http://graduateconferencefrankfurt.de/

5.–6.12.2014: Generativität in der Krise. 2. Jahrestagung der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie (GfPS). Frankfurt a.M., organisiert von der GfPS: http://psychoanalytischesozialpsychologie.de/wp-content/uploads/2014/04/Tagung-Generativit%C3%A4t-in-der-Krise.pdf

WS13/14 und WS14/15: Elemente des Antisemitismus. Transdisziplinäre Veranstaltungsreihe. Frankfurt a.M., organisiert von der association réplique critique: https://www.facebook.com/arc.ffm

16.–20.9.2014: FerienUni Kritische Psychologie. FU Berlin: http://2014.ferienuni.de/

21.–24.7.2011: Die Unberechenbarkeit des Subjekts. Kongress zum Verhältnis kritischer Psychologie und qualitativer Forschung. Frankfurt a.M., organisiert vom AK kritische Psychologie Frankfurt: https://unberechenbarkeit.wordpress.com/

Mitgliedschaften

Forschungswerkstatt Tiefenhermeneutik: http://www.tiefenhermeneutik.org/

Association Réplique Critique (arc): https://www.facebook.com/arc.ff

AK kritische Psychologie Frankfurt: https://akkritpsychffm.wordpress.com/

Gesellschaft für Psychoanalytische Sozialpsychologie: http://psychoanalytischesozialpsychologie.de/

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